„Spät kam er, doch er kam“ – und wurde mit begeistertem Beifall von den wartenden Zuhörern im Zwingergarten begrüßt: Der 39-jährige Mulugeta Tekle, der 2015 aus seinem Heimatland Eritrea fliehen konnte und über Sudan, Libyen und das Mittelmeer Europa erreichte und seit Mai 2015 in Balingen lebt und als Asylberechtigter anerkannt wurde. Auf die Frage von Kirchengemeinderat Günther Meinhold berichtete er über seine Flucht, die er als Künstler seither in seinen Bildern verarbeitet. Und weil ein Apfel das erste Nahrungsmittel war, das er auf europäischem Boden nach mehrtägiger Bootsfahrt empfangen hat, spielt der Apfel seither als Symbol eine besondere Rolle in seinen Kunstwerken, die er bereits in einer ganzen Reihe von Ausstellungen in Balingen, Albstadt, Tübingen und Rottenburg vorstellen durfte. Im Jahr 2020 hatte er sogar die damalige Kanzlerin Angela Merkel in einem Bild porträtiert – „als Zeichen des Respektes und des Dankes“. Abschließend bekannte Tekle, dass er noch kein Schwäbisch beherrsche. Aber es gelang ihm, sein Publikum mit dem Aufsagen vieler deutscher Sprichwörter und Redewendungen zu überraschen.

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